1991/1992 lebte ich in Norwegen in Spåtind, genauer gesagt Spåtind Fjellhotell Synnfjell, Synnfjellvegen 1879, 2880 Nord-Torpa. Wie man erahnen kann gehört Spåtind zur Region Nord-Torpa. Dort arbeitete ich für ein Deutsches Unternehmen als Chefanimateur im bereits genannten Hotel. Mit einer Chartermaschine des Typs MD-82, meines Chefs von Troll Tours Reisen in Medebach, flog ich von Frankfurt zum kleinen Flughafen Fagernes (Region Nord-Aurdal). Es lag noch Schnee, aber die Schneeschmelze hatte bereits begonnen. Ein Mitarbeiter holte mich nach 7 Stunden Wartezeit am Flughafen Fagernes endlich ab. Man wollte dadurch auch gleich zwei ankommende Gäste auf einmal mitnehmen und sich dadurch eine weitere Fahrt zum Flughafen Fagernes und zurück zum Hotel ersparen.


Zu meinen Aufgaben als Chefanimateur gehörte es, dass ich ankommende Gäste begrüße, Wandertouren in die Umgebung begleite, Programme ausarbeite, eine Journalistengruppe über eine Woche lang begleitete und die Sehenswürdigkeiten in weitläufigeren Umgebung per Bus zeigte und erklärte.

So fuhren wir u.a. zur Hellvete (Hölle), besuchten das Haus vom Nobelpreisträger Bjørnstjerne Martinius Bjørnson (* 8. Dezember 1832 in Kvikne (Fylke Hedmark); † 26. April 1910 in Paris) in Aulestad lag auf unserer Route. Bjørnstjerne Bjørnson war ein norwegischer Dichter, Literaturnobelpreisträger und Politiker. Bjørnson verfasste unter anderem die norwegische Nationalhymne Ja, vi elsker dette landet und war der Begründer des Riksmålsforbundet.

Die 49 km lange Norwegische Landschaftsroute über die Passstraße Valdresflye oder auch Valdresflya genannt, verläuft zwischen Garli (nördlich von Beitostølen) und Hindsæter in Vågå. Es ist die zweithöchste Passstraße Norwegens mit 1389 m.ü.d.M. Dort oben hatten wir eine 2 Meter dicke Schneeschicht. Die Valdresflye «schwebt» weit und frei über die Hochebene. Unterwegs bieten sich großartige Weitblicke zu den Zweitausendern Ostjotunheimens. Die Fahrt führte außerdem durch alte Kulturlandschaften mit Weidewirtschaft und traditionellen Touristbetrieben.

Die Seen Bygdin und Gjende stellen wichtige Startpunkte für fantastische Wanderungen im Jotunheimen Nationalpark dar, und von der DNT-Berghütte Gjendesheim aus kann man in den Fußspuren Peer Gynts über den Besseggen oder Bukkelægret wandern.
Über das Jotunheimengebirge erreichten wir auch die höchstgelegene Straße Norwegens.


Während ich Mittwochs meist um 02:00 Uhr aufstehen musste, um die ersten Gäste zum Flughafen Fagernes zu bringen oder abzuholen und zum Hotell zu bringen, was an diesem Tag bis zu vier Mal geschehen konnte und erst gegen 01:00 Uhr Feierabend hatte, waren Freitags Ausflüge mit unseren Gästen nach Lillehammer geplant, um dort das Olympiacenter zu besuchen, in dem man die Fortschritte sehen konnte, was alles in Norwegen für die Olympischen Winterspiele 1994 gebaut wurde und wie die Gebäude aussehen sollen, wenn sie fertig gestellt sind. Danach besuchten wir das größte Freilichtmuseum Maihaugen und unsere Gäste bekamen dann noch etwas Zeit um sich Lillehammer, u.a. die Storgata (so etwas wie Haupteinkaufsstraße) mit seinen vielen ausländischen Straßenmusikern und Geschäften anzusehen. An manch freien Tag, fuhr ich nach Oslo, um dort die Dinge für die Animation einzukaufen, die ich nicht in Lillehammer bekam. Bei einem dieser Ausflüge lief mir die Schwedische Rockband „Europe“ über den Weg und man lernte sich kennen. Als die Band erfuhr, dass ich auch Rocksänger bin, wurde ich spontan in das Tonstudio eingeladen, in dem sie gerade für die Preproduktion ihres kommenden Albums „Prisoner in Paradise“ befanden. Ich durfte dann ein paar Backingvocals dazu beisteuern.

Norwegen